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Die norwegische Hochebene – unendliche Weiten

Die Hardangervidda-Hochebene liegt über 1200m über dem Meeresspiegel.

Meine Zeit in Norwegen neigt sich dem Ende zu. Nach den Erlebnissen in Odda, am Kjerag und am Preikestolen mache ich einen großen Bogen über den Norden in Richtung Schweden. Der Begriff „Norden“ ist in Norwegen allerdings ein wirklich relativer Begriff. Ich war persönlich nie nördlicher als in dieser Gegend, und doch ist das hier Norwegens tiefster Süden. Mein Ziel für heute ist die Passage der Hardangervidda-Hochebene, die etwa 1200m über dem Meeresspiegel liegt.

Der Troll wacht in Dyranut über die Hardangervidda-Ebene – über über den Geocache, der nebenan liegt.

Am Horizont erkenne ich einen Wächter der Weiten: Ein Troll wacht über das Geschehen in der Hochebene. Ich weiß, ich bin in Dyranut, einem kleinen Dorf, das nur aus einer Gaststätte und ein paar Ferienwohnungen besteht. Und einem Geocache, der zu diesem Zeitpunkt mein nördlichster sein wird und auf dem 60. nördlichen Breitengrad liegt. Es ist für mich unglaublich, dass Norwegen noch unglaublich weit in den Norden geht. Der nördlichste Punkt Norwegens liegt am Nordkap auf dem 71. nördlichen Breitengrad, also locker noch über 1000km nördlicher.

Ab und zu sieht man (Ferien-)Häuser, die maximal Ruhe und Abstand vom Alltag bieten.

Man kann auf der Hardangervidda-Hochebene unglaublich weit sehen. Die Besiedlungsdichte geht gegen Null und auch vegetationsmäßig hat die Landschaft nur Gräser und Moose zu bieten. Ab und zu sieht man ein Haus allein auf weiter Flur, die meist als Ferienhäuser gemietet werden können.

Heute ist Nudeltag. Um die Mittagszeit herum suche ich mir einen geeigneten Platz zum Nudeln kochen. Über Kilometer hinweg sehe ich immer wieder einsame Parkplätze, ich suche mir einen mit einem schönen Blick über einen See aus. Ein Vorzug über die flache Hochebene ist, dass man sehr weit sehen kann. Ein Nachteil ist, der Wind fegt ungebremst über das Land. (M)Ein Gaskocher hat hier keine Chance, einen Topf Nudeln zu erwärmen. Der einzige Windschutz ist der, den ich aus Deutschland mitbringe, nämlich in Form meines Cachemobils.

Kochen unter windigen Bedinungen.

Nach dem Essen fahre ich weiter in ein Skigebiet, in dem jetzt im Sommer nichts los ist. Das Gebiet heißt trotzdem Geilo. Ohne Witz. Wenigstens kann man hier ordentlich und muggelfrei cachen.

Beim Wildcampen wacht man an den schönsten Orten auf.

Die Hochebene verlasse ich relativ schnell wieder und fahre wieder südlich in Richtung Schweden. Kurz vor der Grenze finde ich ein nettes Plätzchen für die Nacht. Morgen geht es weiter.