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Vorbereitung einer Geocaching-Tour mit Kindern

Geocachen mit Kindern ist was Schönes. Man verbringt gemeinsam Zeit im Freien, stellt sich zusammen kniffligen Herausforderungen und erlebt verbindende Abenteuer. Der verantwortungsbewusste Umgang mit der Natur wird spielerisch erlernt, und bei Weitem nicht zuletzt: Die Kids haben häufig eine ganz andere Perspektive auf das Versteck der Dose. Und damit ist nicht nur der andere Blickwinkel aufgrund der Körpergroße gemeint 😉 .

Für eingespielte Teams ist keine besondere Vorbereitung für eine Geocachingtour mit Kindern nötig. Wenn du das erste Mal mit Kindern geocachen gehen möchtest, solltest du ein paar Vorkehrungen treffen, damit der Schatz auch wirklich gefunden wird.

Kinderfreundliche Geocaches auswählen

Zum Geocachen braucht man natürlich auch ein Ziel, das ist der Geocache selber. Wenn du keinen eigenen Geocache legen möchtest, legst du dir ein Benutzerkonto auf einer der Geocaching-Plattformen an. Die am stärksten genutzte Plattform ist geocaching.com, deswegen werde ich mich im Folgenden auf diese beziehen.

Nach der Anmeldung kannst du dir sofort die geografische Karte anschauen, die dir Auskunft darüber gibt, welcher Schatz euch am nächsten liegt. Je nach Cachetyp und Schwierigkeit der Aufgabe zum Finden des Caches ist es jedoch fraglich, ob der Cache der Richtige zum Suchen mit den Kids ist, ohne dass Frust aufkommt.

Es gibt wie immer mehrere Möglichkeiten, wie du feststellen kannst, welche Caches in deiner Nähe zum Kinder-Geocachen geeignet sind:

Nutze das Listing

Das Listing (oder auch die Cachebeschreibung) ist immer der erste Anlaufpunkt, wenn du etwas über den Cache erfahren möchtest, bevor du ihn besuchst. (Anmerkung: seitdem die neue Karte standardmäßig zum Suchen geladen wird, ist das Finden des vollständigen Listings ein wenig schwieriger geworden. Wähle dazu den Cache aus und klicke auf den grünen Pfeil „More info / Mehr Infos“ rechts oberhalb des Cachenamens.)

Im Listing achtest du zunächst auf die Wertung des Caches. Die D-Wertung (Schwierigkeit) sagt dir etwas darüber aus, wie schwer der Cache versteckt. Sie sollte nicht höher als 2,5 sein, damit kein Frust beim Suchen entsteht. Die Angabe darunter, die T-Wertung (Gelände) sagt dir, wie schwer der Cache zu erreichen ist, auch wenn er vielleicht schon zu sehen ist. Sie sollte nicht höher als 3 sein, maximal 3,5. Alles darüber ist oft mit schwierigen Klettersituationen oder Ähnlichem verbunden.

Die Größe des Caches ist eigentlich für das Suchen mit Kindern egal. Allerdings kann man bei größeren Caches erstens davon ausgehen, dass sie besser zu finden sind und zweitens die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sich Tauschgegenstände in der Box befinden, die gegen etwas Gleich- oder Höherwertigeres getauscht werden dürfen.

Die wichtigste zu beachtende Information ist die Auflistung der Attribute. Damit werden bestimmte Eigenschaften des Caches vorab angezeigt. Es gibt sowohl ein Attribut für die Kinderfreundlichkeit als auch eins für die Erreichbarkeit mit Kinderwagen. Eine Auflistung aller Attribute findet man unter „Was sind Attribute?„.

Suche nach Kindercaches

Kindercaches sind extra für Kinder zugeschnitten.

Manche Owner gestalten ihre Caches extra für Kinder und verbinden das meist mit kinderfreundlichem und/oder pädagogisch wertvollem Inhalt. Die Caches nennen sich „Kindercaches“ und lassen sich mit der Filterfunktion ausfindig machen.

Filtere nach Attributen (Premium)

Premium-Mitglieder können die Pocket-Query-Funktion nutzen. Dadurch wird eine .gpx-Datei generiert, die alle Caches innerhalb eines bestimmten Suchradius enthält, die bestimmte Filterkriterien erfüllen. Unter anderem lassen sich damit direkt bestimmte Attibute auswählen oder ausschließen. Die Datei wird auf das GPS-Gerät oder die Smartphone-App geladen und ermöglicht das sofortige Loslegen.

Mund-zu-Mund-Propaganda

Dafür brauchst du keine technischen Hilfsmittel, sondern nur Kontakt zu anderen Geocachern, die dir sagen können, welche Caches besonders kinderfreundlich sind. Andere Geocacher triffst du bei regelmäßig stattfindenden Events, deren Ort, Datum und Uhrzeit auf der Karte als Eventcache veröffentlicht werden.


Die richtige Ausrüstung einpacken

Bevor es losgeht, solltest du überlegen, wie du navigieren wirst. Geocacher nutzen üblicherweise ein GPS-Gerät, um zum Ziel zu kommen. Darin können auch gleich alle Informationen über den Cache gespeichert werden. Wenn du nur mal schnuppern möchtest, ist sicherlich die Nutzung einer App auf dem Smartphone sinnvoll. Es gibt insgesamt einige Möglichkeiten zur Navigation zum Cache und jede hat, insbesondere für Kinder, ihren eigenen Reiz.

Die Cachebeschreibung solltet ihr während des Cachens immer dabei haben. Entweder ihr druckt euch das Listing aus oder ihr importiert die Information auf euer GPS-Gerät oder Smartphone. Gerade, wenn ihr einen mehrstufigen Cache ablaufen solltet (der wäre dann als Multicache gekennzeichnet), dann gibt euch die Beschreibung manchmal wertvolle Informationen an die Hand.

Wenn ihr keinen Stift mithaben solltet, wäre es sehr ärgerlich, weil ihr euch dann nicht in das Logbuch eintragen könntet. Manchmal liegt ein Stift im Cache, gerade, wenn die Dose etwas größer ist. Trotzdem sollte immer ein Stift dabei sein.

Nehmt euch Verpflegung und Wasser mit. Die Touren können manchmal länger dauern, entweder durch längere Strecken zum Cache oder dieser zeigt sich nicht gleich. Solltet ihr mit dem Auto unterwegs sein, ist das Mitnehmen einer Flasche Wasser immer sinnvoll.

Wie oben beschrieben, stolpert man hier und dort über größere Cachebehälter. Oft befinden sich dann kleine Spielsachen wie Ü-Eierfiguren. Sprecht mit den Kindern vor der Tour über diese Möglichkeit und klärt sie darüber auf, dass die Figuren gegen etwas Gleich- oder Höherwertigeres getauscht werden dürfen. Folglich müssen Tauschgegenstände auch mitgebracht werden.

Und zu guter Letzt: Zieht euch keine Sonntagskleidung an. Die Klamotten sollten bequem, funktional und vor allem robust sein. Auch ein paar Arbeitshandschuhe sind manchmal nicht verkehrt, man freut sich, wenn man sie dann doch eingepackt hat.


Unauffällig und rücksichtsvoll verhalten

Es gibt ein paar Spielregeln, die sich Geocacher selbst auferlegen. Diese schützen Cacher und Cache, und nicht zuletzt auch die Natur selber. Jeder Cacher sollte die Regeln kennen. Es ist also sinnvoll, vor der Tour mit den Kindern über diese Regeln und deren Zweck zu sprechen und Verhaltensregeln zu vereinbaren.

Wenn ich mit Kindern unterwegs bin, zitiere ich nicht das gesamte Regelwerk, sondern beschränke mich auf die folgenden drei Grundsätze:

Das Leben als Geheimagent

Hast du mal einen echten Geheimagent gesehen? Nein? Das hat den Grund, dass er absolut unauffällig handelt und niemandem erzählt, dass er ein Geheimagent ist. Ein Geocacher verhält sich oft wie ein Geheimagent. Er bindet während der Suche niemandem auf die Nase, was er tut. Wenn er den Schatz selber sucht, dann macht er es absolut unauffällig. Oft geht er dabei in einen Tarn-Modus und tut so, als würde er sich z.B. die Schnürsenkel zubinden. Je unauffälliger er handelt, desto unerkannter bleibt er und schließlich auch der Cache.

Übrigens, wenn man selber lange genug dabei ist, erkennt sich Geocacher relativ schnell untereinander. Die Tricks sind doch eben oft die Gleichen 😉 .

Der Cache ist für alle da

Die Nummer mit dem Geheimagenten ist dazu da, den Geocache vor Nichtcachern zu schützen. Man kann nicht vorhersagen, was sie mit dem Cache machen würden, aber das Beste ist, sie wissen gar nicht erst, dass er da ist.

Wenn wir den Cache gefunden haben, hinterlassen wir alles so, wie wir es vorgefunden haben. Wir lassen den Cache hier, lassen ihn heil und verstecken ihn wieder dort, wie wir ihn vorgefunden haben. Das gleiche gilt auch für die Natur drumherum. Wir borgen uns das Cacheversteck von ihr, also verhalten wir uns leise und respektvoll, um andere Lebewesen nicht zu stören. Wir lassen auch keinen Müll liegen. Im Gegenteil: Geocacher treffen sich manchmal zu CITO-Events, um gemeinsam ein Stück Natur vom Müll zu befreien.

Tausche fair

Oben wurde es schon beschrieben: Wenn sich Tauschgegenstände im Geocache befinden, dann hat der Besitzer sie dort reingelegt, um Kindern eine Freude zu machen. Die Regel ist einfach: Man darf sich etwas davon mit nach Hause nehmen, wenn man im Gegenzug etwas von gleichem Wert oder vielleicht sogar etwas Wertvolleres wieder zurücklegt. Damit freuen sich auch die nächsten Kinder.

Vorsicht bei Travelbugs oder Geocoins! Man erkennt sie, dass sie meist eine silberne Plakette haben oder in Form einer Münze gestaltet sind. Du weißt, dass du einen solchen Gegenstand vor dir hast, wenn du irgendwo einen sechs- bis siebenstelligen Code findest, der sich aus Buchstaben und Ziffern zusammen setzt. Diese Objekte gehören schon jemandem und sind nicht tauschbar. Man darf sie zwar mitnehmen, aber es sind ein paar zusätzliche Regeln zu befolgen. Unter anderem müssen sie innerhalb von zwei Wochen in einen anderen Cache gelegt werden.


„Was hat dir heute am besten gefallen?“

Um den Cache wirklich abzuschließen, ist ein Log auf geocaching.com unter dem festgelegten Benutzernamen nötig. Eine gute Idee wäre, das Abenteuer mit den Kindern auszuwerten und zu fragen, was sie besonders gut fanden und worauf sie sich beim nächsten Mal freuen. Schreibt das in die Logs, diejenigen, die den Cache gebaut haben, freuen sich besonders darüber.