Die Altstadt
Jerusalem ist eine faszinierende Stadt. Wer das erste Mal hier ist und sich innerhalb der geschichtsträchtigen Mauern bewegt, der wird andächtig innehalten und einer völlig neuen Kultur begegnen. Mir wird schnell bewusst, dass die eine Woche, die wir uns hier aufhalten werden, längst nicht ausreichen wird, um alles ausgiebig zu erkunden.
Was einem auf den ersten Blick auffällt, ist, dass scheinbar die gesamte Altstadt aus weißem Kalkstein gebaut ist. Der sogenannte Melekestein ist ein Baustoff, der schon zu alttestamentarischen Zeiten verwendet wurde und damit heute besonders historisch wirkt. Besonders bekannt ist der Stein aus den Abbildungen der Klagemauer.
Während man sich in der Altstadt bewegt, sollte man darauf achten, dass man nicht nur ein GPS-gestütztes Gerät dabei hat, sondern auch Kartenmaterial. Auch wenn man relativ schnell die verglichen wenigen Gassen der Innenstadt erkundet hat, so zeichnen sich diese durch ihren verwinkelten Charakter und die umgebenden hohen Wände aus, die teilweise sogar überdacht sind. Eine besondere Schwierigkeit in der Navigation besteht indes sogar darin, dass mehrere Gänge auch übereinander verlaufen können, was sich auf zweidimensionalem Kartenmaterial verhältnismäßig schlecht abbilden lässt.
Für einige Sehenswürdigkeiten ist ein Eintritt notwendig, der sich in den meisten Fällen auch lohnt. Am Ende des Kapitels gebe ich ein paar Stellen, die mir am besten an Sehenswürdigkeiten gefallen haben. Wenn ich aber an die Zeit in Jerusalem zurückdenke, dann hat mich das bloße Schlendern durch die Gassen, insbesondere die der Via Dolorosa, am stärksten beeindruckt. Dort erlebt man die Koexistenz verschiedener Kulturen und Religionen. Menschen verschiedener Herkunft begegnen sich auf den Straßen, führen lautstarke Gespräche und treiben Handel. Religiöse Tradition werden wie selbstverständlich nebeneinander ausgelebt, so kann man Glocken läuten hören, die dem Gesang des Muezzins folgen. Bloße Worte und Bilder werden der Erfahrung nicht gerecht, Klänge und exotische Gerüche ergänzen sich zu einem Gesamterlebnis.
Wenn man durch die Gassen läuft, bekommt man schnell Appetit. Ich empfehle, sich auf der Suche nach etwas Essbaren den lokalen Gepflogenheiten anzupassen und gleichzeitig mit den Einwohnern in Kontakt zu kommen. Bei uns ist das Feilschen eher aus der Mode gekommen, hier kommt man ab und zu in dessen Genuss. Wer etwas regionales ausprobieren möchte, der sollte sich ein paar Pitas (eine Art Fladenbrot), Hummus, Gemüse und (Schafs-)Käse besorgen, das kann man sehr leicht zu einem schnellen und leckeren Abendbrot zusammensetzen. Man findet alles an verschiedenen Ständen.
Ansonsten gibt es eine ganze Menge anderer Sachen, die man hier käuflich erwerben kann. Etwas Nachtisch gefällig?
Wer Jerusalem das erste Mal besucht und die Möglichkeit hat, der sollte die Gelegenheit ergreifen und folgende Sehenswürdigkeiten besuchen, diese haben mir besonders gut gefallen:
- Die Klagemauer, der Klagemauertunnel und der Felsendom
- Der Garten Gethsemane und der Ölberg (ist außerhalb der Altstadt, aber fußläufig zu erreichen)
- Die Grabeskirche
- Die Erlöserkirche
- Die Davidszitadelle
Empfehlungen für Geocacher
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man am ehesten ungestört durch die Stadt gehen kann und insbesondere auch an einzelnen Orten suchen kann, wenn man frühmorgens unterwegs ist. In der Regel sind die Geschäfte dann noch geschlossen und die Stadt zeigt sich nochmal von einer ganz anderen Seite.
Wie immer ist es als Geocacher empfehlenswert, der eigenen Nase nach zu gehen. So gut wie jeder Geocache führt an eine besondere Stelle. Mir hat der Geocache „The Western Wall“ aufgrund seiner Aussicht zur Klagemauer besonders gut gefallen. Keine Sorge, er befindet sich in einem respektvollen Abstand zur Stätte.
Einen schönen Rundgang verspricht eine Serie, die den Geocacher einmal um die Stadt herumführt. Die Caches der „Jerusalem Gates“-Serie sind an den Stadttoren plaziert und geben zusätzliche Informationen über die Stadtgeschichte.
Die Region ostseits der Altstadt Jerusalems ist geocachetechnisch kaum erschlossen. Aber gerade hier warten besondere Highlights. Es lohnt sich also, auch mal das GPS-Gerät abzuschalten und einen Spaziergang hierher zu machen. Der Garten Gethsemane, den Jesus am Tag vor seiner Kreuzigung besuchte, beeindruckt mit uralten Olivenbäumen. Im Anschluss empfehle ich, einmal den Ölberg hoch zuwandern, von hier hat man eine hervorragende Aussicht auf die Altstadt, die besonders im Abendlicht sehr wirkungsvoll ist.
Jerusalem hat jede Menge kleiner Schätze zu bieten. Wer Israel besucht, der sollte sich Zeit nehmen, um die Stadt zu erkunden und wenn möglich, auch in Kontakt mit den Einheimischen zu kommen. Es lohnt sich, einen kleinen Einblick in die Geschichte zu gewinnen und die Kultur zu erfahren.
Wer mal einen Blick aus der Stadt herauswerfen möchte, dem empfehle ich eine Tour zum Toten Meer. Da findet man Caches mit Tiefgang 😉 .