(Fast) alle Caches haben das gleiche Ziel: Man findet das Logbuch und signiert seinen Namen darin. Der Log erfolgt sowohl physisch vor Ort als auch online. Der Weg zu diesem Ziel ist jedoch nicht immer unbedingt der gleiche. Verschiedene Cachearten setzen unterschiedliche Lösungen voraus. Die folgende Einteilung stellt die wichtigsten Unterschiede unter ihnen vor:
Offizielle Cachearten
Bestimmte Aufgabenstellungen tauchen wiederholt in den Beschreibungen auf. Einige Geocaching-Plattformen wie Geocaching.com oder Opencaching.com haben Klassifizierungen vorgenommen und offizielle Cachearten definiert. Jede Sorte hat ihr eigenes Regelwerk und ein eigenes Symbol zur schnellen Wiedererkennung.
Der Traditional-Cache
Die ersten Geocaches waren einfache Behälter mit einem Logbuch, deren Koordinaten auf einer privaten Webseite veröffentlicht wurden. Die Aufgabe bestand darin, sich zu den angegebenen Koordinaten zu begeben und dort nach diesem Behälter zu suchen. Nach dem Loggen des Logbuchs war die Aufgabe erfüllt. Ein Cache, der genau wie die ersten Geocaches durch das reine Ansteuern der Koordinaten gefunden werden kann, wird „Traditional“ oder kurz „Tradi“ genannt.
Der Multi-Cache
Wer sich auf eine Schnitzeljagd begeben möchte, sollte sich einen Multi-Cache, kurz „Multi“ aussuchen. Die publizierten Koordinaten zeigen auf einen Startpunkt, der vom Final verschieden ist. Vor Ort muss eine Aufgabe erfüllt werden, wie das Zählen von Fahnenmasten, um zur nächsten Station zu gelangen. Die Anzahl der möglichen Stationen ist beliebig. Wenn ein Multi nur aus dem Start und dem Final besteht, wird er auch „Kurz-Multi“ genannt.
Der Mystery-Cache
Der Mystery-Cache wird auch gern umgangssprachlich „Rätsel-Cache“ genannt. Die veröffentlichten Koordinaten sind mehr oder weniger willkürlich, wer hier das Final oder eine Station vermutet, wird vergeblich suchen. Vielmehr kann davon ausgegangen werden, dass sich der Behälter mit dem Logbuch irgendwo in einem Radius von 3km von den Listingkoordinaten entfernt befindet. Natürlich ist das systematische Suchen innerhalb dieses Bereiches immer möglich, unter Umständen ist es aber weniger frustrierend, wenn man das im Listing hinterlegte Rätsel löst.
Der Letterbox-Hybrid
Das Letterboxing gilt als Vorläufer des Geocachens, das bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts gespielt wird. Dieser Cachetyp ist an einer Letterbox angelehnt und folgt meist den Regeln eines Traditionals, Multis oder eines Mysterys. Der Unterschied besteht in der Gestaltung des Finals: In der Box befindet sich neben dem Logbuch ein cache-spezifischer und meist ein kreativ gestalteter Stempel. Mit Hilfe dieses Stempels kann jeder Cacher sein eigenes Letterbox-Logbuch bestempeln. Im Gegenzug ist es gern gesehen, dass man im Logbuch der Letterbox ebenfalls stempelt, dieses Mal jedoch mit dem individuellen Stempel des Cachers. Sollte man kein Stempel besitzen oder dabei haben, begnügen sich die meisten Owner auch mit einem Fingerabdruck.
Das Wherigo
Das Wherigo ist eine stark digitalisierte Variante des Multi-Caches und erinnert an ein altes PC-Adventure-Spiel. Es wird als Cartridge von einer externen Seite in einen Wherigo-Emulator geladen. Für Smartphones sind entsprechende Emulatoren als App erhältlich (z.B. WhereYouGo). Einige GPS-Geräte unterstützen ebenfalls Wherigos, z.B. das Garmin Oregon 450 (leider unterstützen neuere GPS-Geräte der Garmin Oregon-Reihe diese Funktion nicht mehr).
Ein Wherigo beginnt, wenn die Cartridge im Bereich der im Listing angegebenen Koordinaten gestartet wird. Dann werden dem Spieler weitere Informationen enthüllt, die er zum Lösen des Spiels benötigt. Besonders interessant sind das einsammeln virtueller Gegenstände, die im Verlauf des Spiels eingesetzt oder kombiniert werden können.
Der Event-Cache
Das Logbuch kann bei diesem Cachetyp nur einmal zu einer bestimmten Uhrzeit unterzeichnet werden. Dazu trifft sich eine Gruppe von Geocachern z.B. zum Grillen, einem gemeinsamen Strandbesuch oder verbringt das Silvesterfest gemeinsam. Die Möglichkeiten der Eventgestaltung werden nur von der Vorstellungskraft des Initiators begrenzt. Je nach Größe des Events wird das Treffen eventuell als Mega-Event eingestuft, bei sehr großen Teilnehmerzahlen sogar als Giga-Event.
Eine besonders ökologische Variante ist das CITO-Event („Cache-In-Trash-Out“). Geocacher sind sich bewusst, dass die versteckten Dosen eigentlich einen Fremdkörper in der Biosphäre darstellen. Um einen Ausgleich bzw. sogar einen positiven Gegenpol zu schaffen, treffen sich Geocacher regelmäßig, um einen örtlich begrenzten Bereich von Müll zu befreien.
Der Earth-Cache
„Hier gibt es nichts zu finden!“ Normalerweise ist das der erste Satz in einem Mystery-Listing, aber er trifft auch 100%ig auf Earth-Caches zu. Bei dieser Sorte gibt es kein Logbuch. Die Aufgabe besteht in der gezielten Beobachtung geologischer Besonderheiten, bei der teilweise sehr wissenschaftlich vorgegangen werden muss (z.B. Prüfung des Kalkgehalts). Um den Cache loggen zu dürfen, müssen meist Lösungen zu den gestellten Aufgaben gefunden werden, die dem Owner zugesandt werden. Dieser erteilt dann eine Logfreigabe für die Onlineversion des Logbuches.
Inoffizielle Cachearten
Die folgenden Caches sind meistens Traditionals, Multis oder Mysterys. Trotzdem tauchen folgende Beschreibungen immer wieder in den Listings auf, weil besondere Bedingungen an das Abenteuer geknüpft sind.
Der Nachtcache (NC)
Es sollte klar sein, dass dieser Cache nur nachts angegangen werden kann, weil das Tageslicht zu hell ist. Oft beinhaltet der Cache das Suchen von Reflektoren oder das Aufspüren von UV-Nachrichten. Also unbedingt Taschenlampe und UV-Lampe einpacken!
Der Challenge-Cache
Die Challenge funktioniert normalerweise nach den Regeln eines Traditionals, gelegentlich auch nach denen eines Mysterys. Hier gilt allerdings die Regel, dass der Cacher vor dem Log eine Zusatzbedingung erfüllt hat, die sogenannte Challenge. Eine Challenge könnte z.B. sein, dass an 10 aufeinanderfolgenden Tagen mindestens ein Cache gefunden wird. Ob man die Bedingung erfüllt, wird durch einen Challenge-Checker im Listing geprüft, der dann die Logfreigabe erteilt.
Der Angel-Cache (BTM)
… oder auch der „schwedische Cache“. Angelcaches stammen aus Schweden, wo Caches auf 6 bis 15 Meter aufgehängt werden. Anders als beim Klettercache besteht die Aufgabe jedoch nicht darin, zum Cache hochzuklettern, sondern sich den Cache mit einer Angel zu greifen und nach unten zu holen. (Der weitaus schwierigere Teil besteht allerdings meist im Zurücklegen…) Da die schwedischen Cacher entsprechende Werkzeuge benötigten, fertigten viele eine Angel aus einer Teleskopstange, die es günstig im Biltema-Baumarkt gibt. Daher werden Angel-Caches auch gern als „Biltema“ bezeichnet.
Der Audio-Cache (AC)
Besonders kreative Owner entwickeln Handlungen und ganze Handlungsstränge um ihre Geocaches, die den geneigten Cacher vollends in andere Welten befördern. Der nächste logische Schritt ist dann die Vertonung der Geschichten, die im Rahmen von Audio-Caches angehört werden können. Meist werden verschiedene Abschnitte der Geschichte verschlüsselt auf das Smartphone übertragen. Die Passwörter werden nach und nach an verschiedenen Stationen ermittelt.
Der Lost-Place-Cache (LP)
WARNUNG! Der LP führt an verlassene Orte, wo nicht selten Gebäude betreten werden müssen, die nicht mehr gewartet werden. Das Betreten kann lebensgefährlich sein! Hier sollte man nicht allein cachen, im Zweifel sollte man auf das Suchen des Caches verzichten.
Der Klettercache
WARNUNG! Der Klettercache kann tödlich enden, wenn leichtsinnig gehandelt wird! Zentraler Inhalt ist das Besteigen hoher Objekte, meist Bäume oder Gebäude, mit Hilfe einer Kletterausrüstung. Der Cache sollte nur angegangen werden, wenn die Ausrüstung geprüft ist, regelmäßig gewartet wird und der Cacher den sicheren Umgang beherrscht. Auch hier gilt die Grundregel, dass nie allein geklettert wird. Im Zweifel sollte man auf das Suchen des Caches verzichten.